Bildungsschatz Bibel

Bericht von der Bibelausstellung

Ein Gang durch die Bibelausstellung zum Jahr der Bibel, die in der Bibliothek der Deutschen Schule Pretoria vom 2.-14. November 2003 zu sehen war.

Wer lange nicht mehr der Deutschen Schule Pretoria einen Besuch abgestattet hat, wird positiv überrascht sein. Die Schule genießt eine gute Lage, das weiträumige Gelände ist eindrucksvoll und die vielen, großen und hellen Klassenräume laden förmlich zum Unterrichten ein.

Beim Eintreten in die Bibliothek fallen dem Besucher sofort die verschiedensten Bilder der Kinderkünstler und andere Basteleien von ihnen ins Auge. Auf großen Landkarten wird von den Gideons und der Bibelgesellschaft dargestellt, wie weitverbreitet auf der Welt die Bibel in unzähligen Übersetzungen ist. Auf einem Bildschirm können auf Wunsch drei unterschiedliche Programme vorgeführt werden.

Weiter rechts beginnt eine Serie von großgedruckten Plakaten, die leicht lesbar U-förmig einen Gang durch die Bibel veranschaulichen: Auszug aus Ägypten, die Geschichte Abrahams, die Landnahme, das Babylonische Exil und so weiter bis ins Neue Testament hinein. - Reichlich und einfallsreich sind die Texte mit Landkarten, Kunstwerken und vielem mehr illustriert, die von Schülerarbeiten aufgelockert werden. Auf den Tischen vor den Plakaten entdeckt man z.B. Sand, Figuren und Kamele, die die Wüstenwanderung der Israeliten recht plastisch illustrieren.

Es liegen zahlreiche Bibeln aus, große und kleine, alte, sehr alte und moderne.
Man erlebt die Vielfalt der Umwelt von damals in den ausgestellten Früchten, Pflanzen und Gräsern.
In einer Ecke sind die Musikinstrumente ausgestellt, die das Volk Gottes zum Feiern seiner Feste verwendete.
Durch ein Mikroskop kann man die kleinste Bibel auf einem 3 x 4 cm großen Film erkennen.

Auch dem multimedialen Zeitalter trägt die Ausstellung Rechnung. Auf einem Computer sind zahlreiche Bibelprogramme und Bibelspiele abrufbar. Diaserien, Cassetten und Videos über die Entstehung der Bibel können auf deutsch angeschaut bzw. angehört werden. Alles in allem: ein großartiges Konzept mit Geist und Begeisterung durchgeführt.

Selbst ein Kurzbericht wie dieser wäre unvollständig, ohne auch die vielfältigen Begleitveranstaltungen mindestens erwähnt zu haben, die allesamt überaus gut besucht waren. Bei Spaß und Spiel gab es einen Wettkampf, den "Bibelfuchs Pretorias" zu ermitteln. Es wurde ein Vortrag über die Geschichte und die Theologie des Alten Testaments angeboten.

Für Kinder gab es eine Schatzsuche. Die Predigten am Sonntag den 9. November handelten von der Bibel. Chöre aus den Gemeinden brachten in einem Konzert die Mannigfaltigkeit der Vertonungen biblischer Texte zum Ausdruck. Eine Podiumsdiskussion widmete sich der Problematik, die aus den Schöpfungsberichten einerseits und den Einsichten der modernen Wissenschaft über die Evolution andrerseits hervorgehen. Schließlich wurde ein Abend dem Thema gewidmet, wie Geistliche aus unterschiedlichen Traditionen ihren jeweiligen Zugang zur Bibel vermitteln.

Viele Geistesströmungen wirken auf unser Zeitgeschehen ein. Man spricht von der "Post-modernen", manche auch von der "Nach-Christlichen" Epoche, wovon auch die Schulen im Lande nicht verschont geblieben sind. Um so erstaunlicher ist es, gerade unter den waltenden Umständen ein "Jahr der Bibel" zu erleben.

Die Deutsche Schule Pretoria entstand, wie hinreichend bekannt, als eine Einrichtung " in verband met" unserer St.-Peters-Gemeinde (wie es im holländischen Text des Testaments des Erblassers Friedrich Klinkenberg stand). Dass sich die Fachschaft Religion der Schule zu diesem Erbe bekennt und unter dem Vorsitz Pastor Jost Herrmanns und der Bibliothekarin Heidi Stinnes die Initiative ergriff, diese Bibelausstellung einzuleiten und durchzuführen, ist ebenso erfreulich wie bewundernswert.

Im Volksmund heißt es: wo sich zwei Deutsche im Ausland treffen, bilden sie sofort mindestens drei verschiedene Vereine! Es gibt in Pretoria fünf Gemeinden, in denen Gottesdienste und Messen auf Deutsch angeboten werden. Alle haben sie aktiv bei dieser Ausstellung zusammengearbeitet und mitgewirkt. Könnte dies ein Zeichen für weitere, brüderliche Zusammenarbeit in der Zukunft sein?

Dr Horst Küstner, aus:
Forum, Gemeindebrief der
Evangelisch-Lutherischen
St.-Peters-Gemeinde 

Anmerkung: Eine Zusammenstellung der Texte der Bibelausstellung bzw. ein erweiterter Führer durch die Bibel können im Büro der St.-Peters-Gemeinde erworben werden. Die gesamte Ausstellung kann an andere Gemeinden oder Institutionen ausgeliehen werden.


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